Die Martinsrieder Proteinstrukturfirma Proteros meldet eine Verlängerung der Partnerschaft mit AstraZeneca. Es geht dabei um neuartige "epigenetische" Wirkstoffe und Medikamentenentwicklungsprojekte. Die finanzielle Größenordnung der Vereinbarung: rund 75 Mio. Euro.
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Für Valneva gibt es einen nächsten Rückschlag rings um den COVID-19-Impfstoff, der entweder "inaktivierter Virusimpfstoff" oder "Tot-Impfstoff" genannt wird. Die Europäische Kommission teilte dem Unternehmen mit, dass sie "beabsichtigt, den Vorabkaufvertrag für Valnevas inaktivierten COVID-19-Ganzvirus-Impfstoffkandidaten VLA2001 zu kündigen", wie das französisch-österreichische Unternehmen bekanntgab.
Medigene-CEO und -CSO Dolores Schendel gibt einen ihrer beiden Posten auf und der neue CEO heißt nun Selwyn Ho und kommt von Connect Biopharma. Ob das mehr ist als "nur" eine Personalia?
Die Nachrichtenlage kann extremer kaum sein, wenn man die genannten Firmen am heutigen Tage betrachtet: von glücklich am nächsten Etappenziel, bis ziemlich gebeutelt, von ernüchtert im Scheitern bis zum glorreichen Exit. Wir sortieren es.
Biontech in Mainz blickt auf das erste Quartal 2022, es ist das stärkste Quartal der gefühlt erst seit Corona dokumentierten Firmengeschichte. Mit 6,37 Mrd. Euro liegt der Umsatz deutlich höher als in Q4 2021 und sogar gut drei mal so hoch wie vor einem Jahr in Q1 2021 – damals allerdings ging es mit dem Impfstoff erst so richtig los. Die Gewinnmarge bleibt ebenso hoch, aber auch andere Firmen haben gigantische Zahlen vorgelegt: Moderna und die Antikörperschmiede Vir.
Da die EU-Kommission eine politische Initiative zu Pflanzen vorbereitet, die durch gezielte Mutagenese und Cisgenese gewonnen werden, ist aktuell eine Konsultation eröffnet worden als eine wichtige Informationsquelle für die Kommission. Diese läuft noch bis zum 22. Juli. Eine ähnliche letzte öffentliche Befragung hatten Gegner mit einer Formularflut identischer Antworten verstopft.
Als vorläufige Maßnahme deklariert, wurden mit politischer Präsenz am Freitag die ersten Labore des Fraunhofer-Standorts für Immunologie, Infektions- und Pandemieforschung in Penzberg/München bei Roche eröffnet. Ziel des neuen Fraunhofer-Standortes ist es, pandemische Erreger zu identifizieren und zu charakterisieren sowie neue Diagnostika und Therapien zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit Roche, der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem LMU Klinikum in Großhadern/Martinsried will Fraunhofer damit die "pandemic prepardness" erhöhen helfen.
Werner Lanthaler, CEO der Evotec SE, stellte die datengetriebenen Biowissenschaften als Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung der personalisierten Medizin ins Zentrum seiner Keynote beim diesjährigen Jahrestreffen der nationalen Branchenvertreter. Dass dies bei vielen schon als Botschaft angekommen ist, davon konnte man sich in den weiteren Themensträngen und Vorträgen überzeugen.
Im Antikörper-Drug-Konjugate-Feld (ADC) entwickelt sich das Unternehmen Tubulis (München/Berlin) mit großen Schritten. Erst 2019 gegründet, folgte eine 10 Mio.-Serie A schon 2020. Nun haben sich zur zweiten Finanzierungsrunde weitere Investoren hinzugesellt, allen voran die französische Andera Partners, die wohl hauptverantwortlich für die Größe der Runde ist: mit 60 Mio. Euro stößt Tubulis ins Vorderfeld der Finanzierungsrunden in Deutschland in diesem Jahr vor.
Der Schweizer Biotech Day ist aktuell Schauplatz eines Branchentreffens von mehr als 1.200 Teilnehmern, über 35% davon von außerhalb der Schweiz und aus insgesamt 36 Nationen. Dieser deutliche Zuwachs an Personen auf einer der ersten größeren Konferenzen in Präsenz findet ein Spiegelbild auch in den Branchenzahlen, die die Swiss Biotech Association gemeinsam mit EY im Swiss Biotech Report 2022 vorstellte.